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Chrom (VI)-Verbindungen

Chromate

Calciumchromat

Natriumchromat

Chrom (VI) und seine Verbindungen (Chromate) sind krebserregende, teilweise als mutagene, reprotoxische und vollumfänglich umweltschädliche gefährliche Substanzen in folgende Gefahrstoffklassen eingestuft:

 

Chrom (VI) als Chrom-Trioxid (CrO3) (EC-Nr. 606-053-1; CAS 18540-29-9)

H317 – kann Hautreizungen verursachen
H350 – karzinogen 1B
H400 – sehr giftig für Wasserorganismen
H410 – sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristigen Folgen

Quelle: https://echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/cl-inventory-database/-/discli/notification-details/130199/658697

 

Chrom (VI) als Calciumchromat (CaCrO4) (EC-Nr. 237-366-8; CAS 13765-19-0)

H302 – gesundheitsschädlich bei Verschlucken
H350 – karzinogen 1B
H400 – sehr giftig für Wasserorganismen
H410 – sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristigen Folgen

Quelle: https://echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/cl-inventory-database/-/discli/details/52650

 

Chrom (VI) als Natriumchromat (CrNa2O4) (EC-Nr. 231-889-5; CAS 18540-29-9)

H330 – Lebensgefahr beim Einatmen
H350 – karzinogen 1B
H340 – mutagen 1B
H360 FD – repro 1B - Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen.
H400 – sehr giftig für Wasserorganismen
H410 – sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristigen Folgen

Quelle: https://echa.europa.eu/de/information-on-chemicals/cl-inventory-database/-/discli/notification-details/69660/1708906

 

Chrom (VI) und seine Verbindungen gehören somit allesamt in die Kategorie der sog. „KMR-Schadstoffe“ (kanzerogen, mutagen und/oder reprotoxisch), vor allem aber einheitlich als Karzinogen 1B eingestuft!

Die Chromatexperten informieren

Was sind Chromate?

Chrom (VI)-Verbindungen

Chromate sind Salze der Chromsäure (H2CrO4). Das Chromat-Anion CrO42− hat eine gelbe Farbe und eine tetraedrische Struktur.

(Quelle: https://www.chemie.de/lexikon/Chromate.html)

 

Sechswertige Chromverbindungen wie Chromate sind Oxidationen des Chroms und sind das Ergebnis einer thermochemischen Reaktion mehrerer Elemente.

 

Die auf dieser Webseite beschriebenen Chromate wie Calcium- oder Natriumchromat entstehen thermochemisch, durch eine Verbindung von Chrom (III)-Oxid [Cr2O3], einem Alkalimetalloxid (Natriumoxid [NaO]) oder Erdalkalimetalloxid (Calciumoxid [CaO]) bei Temperaturen zwischen ca. 250°C und ca. 800°C und der Gegenwart von Sauerstoff [O2].

 

Je höher der Chrom (III)-Gehalt und je höher der (Erd-)Alkalimetallgehalt und je höher die Temperatur, umso höher ist die Quote der sog. „Hochoxidation“ von Chrom (III) zu Chrom (VI).

Calciumchromat textile Isolierung Blockheizkraftwerk

CHROMATE AM ARBEITSPLATZ

Calciumchromat bei textilen Isolierungen von Blockheizkraftwerksmotoren

  • Heute verwendete Dämmstoffe enthalten Alkali- oder Erdalkalimetalle, insbesondere Calcium oder Natrium.

 

  • Verbrennungsmotoren (betrieben mit Gas, Diesel/Benzin oder Wasserstoff), Turbinen (betrieben mit Gas oder Dampf, teilweise auch mit Wasserstoff) oder andere Bauteile (Leitungen, Komponenten der Abgasführung u.a.) von energieerzeugenden Anlagen bestehen aus Edelstählen mit Chromlegierungen.

 

Die Betriebstemperatur energieerzeugender Anlagen kann bis zu 750°C betragen. Daher ist ein Großteil der Anlagen „isoliert“, also mit mindestens einer (alkali- und/oder erdalkalimetallhaltigen), oft aber auch mehrschichtigen „Isolierung“ gedämmt (Wärmespeicherung, Hitzeschutz, Energieeinsparung).

​

Als energieerzeugende Anlagen bezeichnen wir Blockheizkraftwerke, KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung), u.a. im Biogasbereich, aber auch örtliche Kraftwerke, Müllverbrennungsanlagen, aber auch Atomkraftwerke.

 

Alleine in Deutschland werden z. B. mehr als 10.000 Biogas-Anlagen betrieben!

 

Kommen die (erd-)alkalimetallhaltigen Dämmstoffe mit den chromhaltigen Heißteilen in Verbindung, werden insbesondere durch Vibration und thermische Belastungen (Abrieb, Verschleiß) Calciumoxid oder Natriumoxid freigesetzt und treffen bei hohen Betriebstemperaturen auf Chromoxide der Edelstahllegierungen.

 

Im Laufe der Zeit entsteht Calcium- oder Natriumchromat, welches sich als gelbes feines Pulver zwischen Dämmstoffinnenfläche und Heißteiloberfläche absetzt, oder durch Thermik im Anlagenbereich verwirbelt.

 

Irrtümlicherweise wurden die gelben Stäube lange Zeit für Schwefelablagerungen gehalten. Mittlerweile wissen wir aber, dass es sich um Chrom (VI)-Verbindungen wie Calcium- oder Natriumchromat handelt!

 

Calciumchromat entsteht auch durch die Verwendung calciumhaltiger Montagepasten oder Dichtungsmaterialien an chromhaltigen Schrauben, Muttern und Flanschverbindungen!

Chromatexperten Chrom (VI) (Chromate) durch calciumhaltige Isolierungen auf Blockheizkraft
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